Widerstand, Repression und Selbstorganisierung in Griechenland
Ein Reisebericht eine Veranstaltung von Gruppe Polar und Gruppe Ausser Kontrolle
Mit dem Beginn der Euro-Krise seit 2009 ist der Machtzuwachs, die hegemoniale Position Deutschlands und die von Deutschland betriebene Austeritätspolitik gegenüber den “Krisenländern” zu beobachten. Im Oktober 2013 waren verschiedene Dresdner Gruppen in Griechenland und trafen sich dort mit Gruppen, die versuchen sich gegen Austerität, damit einhergehender Verelendung sowie einer fortschreitenden Entdemokratisierung zu wehren.
Ausgangspunkt der Diskussionen war die erstmalige Anwendung des Paragraphen “zur Bildung einer kriminellen Vereinigung” auf politische Proteste und soziale Bewegungen in Griechenland. Staatliche Kriminalisierungsversuche gegen Proteste abseits von Parteien und Parlamenten gibt es in ganz Europa. Der sächsische Exportschlager “Extremismustheorie” bzw. die “radicalism studies” schaffen den ideologischen Background dafür. Eine starre Ordnung der “Demokratischen Mitte” soll mittels Repression verteidigt werden. Grundlegender Dissens wird als illegitim und kriminell, eben als “extrem”, dargestellt. Es wurde versucht die spezifischen Erfahrungen aus Dresden auf eine generellere, europäische Ebene zu übertragen.
Dass regressive Reaktionen auf die Krise nicht zwangsläufig sind, zeigte der Besuch von selbstorganisierten und besetzten Projekten wie dem staatlichen Radiosender ERT 3 und dem besetzten Betrieb Vio.Me. Vertreter*innen der Gruppen “Ausser Kontrolle” und “Polar” berichten von aktuellen Protesten, der Situation der Kriminialisierten und Projekten der Selbstorganisierung in Athen und Thessaloniki.
Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe, die den Aufruf “Krank gespart!” begleitet.