„Ich komme noch einmal auf den Täter zurück …“ – Antisemitismus, Rassismus und die übersehene Frauenfeindlichkeit des Attentäters von Halle
Buchvorstellung und Diskussion mit Christina Brinkmann und Rolf Pohl
Die Radiomacherin Christina Brinkmann interviewte den Sozialpsychologen Rolf Pohl während des Halle-Prozesses für Radio Corax zur Unterschlagung der Tatmotive Frauenfeindlichkeit und Antifeminismus im Prozess. Daraus ist ein Gespräch über die Verschränkung von Juden:Jüdinnenfeindlichen und frauenfeindlichen Bildern und zur bedrohten Männlichkeit als verbindende Klammer zwischen Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit entstanden. Das Interview ist Teil des Sammelbandes „Der Halle-Prozess: Hintergründe und Perspektiven“. Christina Brinkmann wird zunächst Idee, Hintergründe und Entstehungsprozess des Sammelbandes vorstellen und im Anschluss mit Rolf Pohl zu den genannten Thesen erneut den Gesprächsfaden aufnehmen.
Nach dem 2021 erschienenen Band „Der Halle-Prozess: Mitschriften“, der den Gerichtsprozess gegen den Täter des Anschlags in Halle am 9. Oktober 2019 dokumentiert, ist 2022 eine zweite sehr lesenswerte Publikation erschienen: „Der Halle-Prozess: Hintergründe und Perspektiven“, herausgegeben von Christina Brinkmann, Nils Krüger und Jakob Schreiter. Zu diesem Sammelband haben 14 Autorinnen Texte beigetragen – Überlebende, Anwältinnen, Aktivistinnen, Künstlerinnen und Forscher*innen – über Aspekte der Tat, der Ideologie, der Betroffenheit und der Gegenwehr und haben somit die Tat und den Gerichtsprozess aus verschiedenen Positionen beleuchtet.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Auseinandersetzungen mit der Gegenwart des Antisemitismus“