Alle Macht den Raeten
Workshop mit Olaf Kistenmacher im Rahmen der Veranstaltungsreihe 100 Jahre Novemberrevolution
Linke Organisationsformen in der Weimarer Republik
Über den Jahreswechsel 1918/19 gründete sich die erste legale kommunistische Partei Deutschlands, die KPD. Sie ging aus dem Spartakusbund und anderen kommunistischen Organisationen, aber auch aus Splittergruppen wie der Antinationalen Sozialisten-Partei hervor. Auf dem Gründungsparteitag der KPD war es sogleich umstritten, ob eine radikale Linke eine Partei bilden soll, die sich zur Wahl stellt. Rätekommunistische Mitglieder betonten z. B., dass der entscheidende politische Kampf am Arbeitsplatz geführt werden müsse. Zum Ende der zwanziger Jahre, mit dem Erstarken der nationalsozialistischen Partei, wurden noch andere Organisationsformen wie die Antifaschistische Aktion wichtig, um sich zu schützen und den öffentlichen Raum nicht den Nazis zu überlassen. Der Workshop wird sich in kritischer Perspektive mit den verschiedenen linken Organisationsformen zur Zeit der Weimarer Republik auseinandersetzen.
Olaf Kistenmacher, Historiker, schreibt für die Jungle World, Konkret und Phase 2. Vor zwei Jahren erschien seine Dissertation Arbeit und “jüdisches Kapital”. Antisemitische Aussagen in der KPD-Tageszeitung “Die Rote Fahne” während der Weimarer Republik.