Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe
Die Deutschen und ihre Arbeit. Eine lange Geschichte eines überhöhenden Selbstbildes. Eine lange Geschichte des Antisemitismus, die der Nationalsozialismus noch einmal radikalisierte. Deutsch soll eine Arbeit sein, die der Volksgemeinschaft dient. Unter Verweis auf »deutsche Arbeit« begründete der Nationalsozialismus nicht nur sein antisemitisches Selbstbild, sondern auch Praktiken der Verfolgung und Vernichtung. »Arbeit, Dienst und Führung« rekonstruiert diese Geschichte und analysiert dieses Selbstbild. Dabei wird der Blick auch ins »Innere« der deutschen Volksgemeinschaft geworfen. Denn hier hat der Nationalsozialismus Formen von Menschenführung entwickelt, die in Managementkonzepten der deutschen Nachkriegsgeschichte fortlebten. (Verbrecher Verlag 2022)
Der Wert von Lelles Arbeit liegt darin, etwas eigentlich ganz Selbstverständliches aufzuzeigen. Dass nämlich die nationalsozialistische Vernichtungspolitik nicht geschichtslos urplötzlich erschienen ist, sondern, dass Antisemitismus und Antiziganismus mit der „deutschen Arbeit“ eine Radikalisierung von gesellschaftlichem Einschluss und Ausschluss im Konstrukt der NS-Volksgemeinschaft erfahren haben und zudem in der kapitalistischen Vergesellschaftung fundiert sind. (hagalil)
Am nächsten Tag spricht Nikolas Lelle bei der Herbstschule “Das Gerücht über die Anderen – Verschränkungen von Antisemitismus, Rassismus gegen Rom*nja und Sint*ezze und Sozialchauvinismus” im Goethe Institut Dresden. Zur Anmeldung geht es hier.
Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe
Nikolas Lelle
Broschur, 368 Seiten
Preis: 30,00 €
ISBN: 9783957325198
Verbrecher Verlag 2022
Nikolas Lelle arbeitet seit 2020 bei der Amadeu Antonio Stiftung als Projektleiter der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus. Zuvor promovierte er – nach einem Studium der Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main und Mainz – an der Humboldt Universität zu Berlin in der Sozialphilosophie.
In Kooperation mit HATIKVA e. V., audioscript und RomaRespekt bei Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen.
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