Bambi ist queer! Isn`t it? Die Bambi-Quote! Von der Notwenigkeit feministischer Theorie und Praxis
Die Theorie des Antisemitismus, der kritischen Ökonomie, der Dialektik ist so monogeschlechtlich wie die Veranstaltung zum Antisemitismus, der Lesekreis zu Dialektik, …
Die Veranstaltung unternimmt eine kulturelle Heimatkunde und untersucht einen Wald, in dem man die feministischen Akteur_innen vor lauter Bäumen nicht sieht.
Wie schon in unserem Selbstverständnis gezeigt, klaffen auch in linken Zusammenhängen Utopie und Realität noch weit auseinander, und es ist leider immer noch gängige linke Praxis, dass unter dem richtigen und berechtigten Postulat der sozialen Konstruiertheit von Geschlecht allzu oft bestehende Macht- und Herrschaftsmechanismen aus den Augen verloren werden. Damit wird auch die Formulierung einer feministischen Subjektposition verhindert, die unter den gegebenen Bedingungen und Verhältnissen einen gemeinsamen Bezugspunkt darstellt und damit Solidarität ermöglicht.
Oder wie es Sharon Chaslow in einem Interview zur Riot-Grrrl-Bewegung sagte: “Einer der Gründe für das Entstehen von Riot Grrrl liegt darin, dass viele Frauen und Mädchen innerhalb der Szene merkten, wie sehr die Punkszene in vielen Punkten mit der Mainstreamgesellschaft identisch war. Wir hatten all diese Ideen von einer besseren Gesellschaft, trotzdem schlich sich durch die Hintertür der ganze Mist wieder ein. Gleichzeitig war für uns alle klar, dass das Private auch politisch ist. Wenn Du die Dinge also wirklich ändern wolltest, musstest Du erst einmal Deine eigene Hintertür in den Griff bekommen, die Fehler in den eigenen Reihen benennen.”
Im Angesicht der Repression gegenüber der Radikalen Linken bleiben Betreiber_innen-Strukturen besser unsichtbar – keine Namen und keine Titel! Wir wollen aber an dieser Stelle auf die feministische Betreiber_innen-Struktur des/der kosmotique hinweisen. Als Betreiber_innen sind wir nicht nur die Frauen, die hier die Bar schmeißen. Weil wir aus feministischen Strukturen kommen, ist das Betreiber_innenkollektiv zu 3/4 in “Frauenhand” – und uns ist das wichtig! Wir stemmen viel um den Raum zu betreiben, diesen anzumieten, zu renovieren, finanziell zu sichern und zu verwalten, Organisation im Hintergrund wie Technik und Homepage.
Uns ist aufgefallen, dass bei öffentlichen Veranstaltungen – gerade da, wo theoretische Aspekte von Gewicht sind – offenbar aufgrund einer herkömmlichen Einladungspolitik überwiegend Männer auf dem Podium sitzen. Sobald externe Veranstaltungen stattfinden und Honorare ausgeschüttet werden, finden wir Männer am Tisch unter Neonlicht.
Wir sind damit nicht einverstanden. Denn die kosmotique ist von Anfang bis Ende feministisch. Unser Anliegen ist es, ab jetzt diesen Anspruch stärker nach außen zu tragen und von jetzt an noch stärker zu fördern, also bieten wir Euch:
- Workshops/Technikseminare
- Unterstützung, wenn Ihr zu schüchtern oder nicht geübt seid vor Publikum zu sprechen
- Hilfe und Anleitung beim Technik einrichten und Ausrichtung von Veranstaltungen
- Ansprechpartner_innen für Organisationsformen (How to make my own riot)
Meldet Euch – für gelebtes DIY!
Viele von uns sind aus der Ladyfestbewegung feministisch sozialisiert und daher wiederholen wir: Join if you feel like a lady!
Also lasst uns diskutieren, wie wir Feminismus stark machen! Brauchen wir in der kosmotique Quoten für alle, die im _Gap liegen? Welche Rolle kann Awareness spielen, und sollten wir Kampagnen wie #Aufschrei oder #SolidarityIsForWhiteWomen unterstützen? Wie implantieren wir einen feministischen Alltag? Wie steht es um Selbstermächtigung?
Monokultur zu verhindern ist anstrengend! Es braucht Schonungen und Förster_innen ! Bambie rockt! Mit Theorie für eine sichtbare und feministische Praxis, die was ändert! In a way: We are ladyfest for everyday!
Kommt am 10. Oktober um 20:00 Uhr in die kosmotique, und lasst uns das alles diskutieren!