Wider die begriffslose Ohnmacht – Zur „faschistischen Option“ in Ungarn
Vortrag von Stephanie Teistler und Stefan Weise
Die Entwicklungen in Ungarn sind mehr als beunruhigend. Lange außerhalb des Fokus hiesiger Medien wächst das Interesse an den politischen und gesellschaftlichen Prozessen vor Ort nur langsam. Schlägt sich Kritik Bahn, dann meist unter Verweis auf eine Zunahme staatsautoritärer Züge der Regierung Orban im Sinne eines angeblichen Rechtspopulismus. Doch wird diese Bezeichnung den aktuellen Entwicklungen gerecht?
Der Vortrag wird ausgehend von aktueller Faschismustheorie die Entwicklungen in Ungarn beleuchten. Unter Aspekten der Geschichte Ungarns, vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zu den tagesaktuellen Entwicklungen im Jahr 2013 – ein knappes Jahr vor den anstehenden Wahlen in Ungarn – möchten wir Entwicklungen nicht nur benennen, sondern diese auch in einen analytischen Rahmen einordnen sowie die politischen Akteure vorstellen. Ausgehend davon soll die Frage diskutiert werden, ob Ungarn Gefahr läuft, das erste faschistische Land des 21. Jahrhunderts in der Europäischen Union zu werden.